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Gedenkhalle für den Komponisten, Dirigenten Jindřich Praveček
Der Komponist und Dirigent Jindřich Praveček wurde am 28. Juli 1909 in Weipersdorf (Výprachtice) bei Landskron (Lanškroun) geboren. Sein Vater Jindřich Praveček war neben seinen pädagogischen Pflichten auch aktiv als Musiker tätig. Neben einem kleinen Orchester hat er auch das Praveček-Streichquartett gegründet, mit welchem er in verschiedenen Städten Ostböhmens Konzerte gegeben hat. Nach dem Abschluss der Volksschule ist Praveček 1919 nach Böhmisch Trübau (Česká Třebová) umgezogen, wo es einfacher war, den Kindern die entsprechenden Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu gewährleisten. Nach drei Studienjahren beim Pädagogen Hr. Kolář aus Böhmisch Trübau (Česká Třebová) konnte Jindřich auch mit schwierigeren Musikstücken öffentlich auftreten. In dieser Zeit hat er auch schon mit dem Vater im Orchesterverein in Wildenschwert (Ústí nad Orlicí) zusammengespielt, mit welchem häufig ein Landsmann aus Wildenschwert (Ústí nad Orlicí) - der Geigenvirtuose Jaroslav Kocian - Konzerte gegeben hat. Im Jahr 1928 hat Praveček sein Studium an der Realschule mit dem Abitur sowie gleichzeitig auch sein Studium an der Ostböhmischen Musikschule mit dem Absolventenkonzert abgeschlossen, in dessen Rahmen er das Violinenkonzert Nr. 4 d Moll von Henri Viextemps vorgespielt hat. Nach Abschluss der Schule und nach kurzer Tätigkeit an der Militärmusikschule in Prag wurde er zum Militär-Kapellmeister ernannt. Im September 1932 hat sich Jindřich Praveček an der Meisterschule - am staatlichen Konservatorium - in der Violinenklasse von Prof. Jaroslav Kocian zum Studium angemeldet. Im Dirigieren hat ihn der ausgezeichnete Pädagoge Pavel Dědeček unterrichtet und im Komponieren Prof. Jaroslav Řídký. Ein Jahr später wurde Leutnant Praveček nach Cheb versetzt, wo er Musikkapellmeister des 33. Infanterieregiments „Doss alto“ wurde. Seine künstlerische Tätigkeit hat er mit der Aufführung vom Smetanas Kantate „Das Böhmische Lied“ in Zusammenarbeit mit dem Gesangsverein „Hraničář“ begonnen. Das Studium an der Meisterschule hat er 1935 abgeschlossen. Danach war er in den Militärkapellen in Kaschau (Košice), Brünn, Königgrätz (Hradec Králové), Prag und in Eger (Cheb) tätig. Im Herbst 1945 wurde Jindřich Praveček zum Leiter der Militärmusikschule in Prag ernannt. Nach dem Monat Februar 1948 wurde Jindřich Praveček als Kapellmeister der Garnisonskapelle nach Brünn versetzt. Hier hat er die Zentrale Militärkapelle der tschechoslowakischen Armee gegründet. Über den gesamten Zeitraum, wo er in den Militärkapellen tätig war, hat er auch selbst komponiert. Zusammen mit Karel Pádivý hat er eine umfangreiche Publikation zum Thema Instrumentation herausgegeben und hat an der Akademie der Musischen Künste Janáček in Brünn Vorträge gehalten. Im Jahr 1956 wurde er von der Leitung des weltbekannten Musikinstrumentenwerks AMATI Graslitz (Kraslice) gebeten, beim neu gegründeten Jugendorchester die Tätigkeit als künstlerischer Berater zu übernehmen. Nach Jahren der harten und geduldigen Arbeit - in Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Karel Hájk - hat dieses Orchester im Rahmen von weltweiten Wettbewerben die höchsten Siege errungen - 1970 in Kerkrade/Holland sowie einen triumphalen Siegeszug in den USA. In diesem Zeitraum konnte Praveček seine organisatorische und instrumentatorische Tätigkeit sowie seine Tätigkeit als Komponist und Dirigent voll entfalten. Er war als Gastdirigent bei führenden Blasorchestern tätig, er war Mitglied in nationalen und internationalen Festival- und Wettbewerbsjurys und hat die Tschechoslowakei im CISPM vertreten. Er hat bei der Gründung von vielen Blasmusikfestivals mitgewirkt und hat regelmäßig an diesen teilgenommen. Vom Kmoch-Festival in Köln/Tschechien (Kolín) über das Festival Koletova Rtyně bis hin zu seinem Lieblingsfestival - Pravečeks Landskron (Lanškroun). Er wurde von Hunderten einfachen Amateurmusikern geschätzt, für welche er immer besonderes Verständnis gezeigt hat. Jindřich Praveček gehört zu den bedeutenden Persönlichkeiten im Bereich Konzertblasmusik. Seine individueller Kompositionsstil ist unverwechselbar - konkret sein Gespür für die nationale Intonation, mitreißende Melodik und für die meisterhafte Instrumentation. Er war ein Dirigent mit einem absolut perfekten Gehör und einer übersichtlichen Gestik. Er hat über eine natürliche Autorität und einen freundlichen Humor verfügt. Er war ein erfahrener Pädagoge sowie ein strenger, aber gerechter Preisrichter. Er ist auch Autor von umfangreichen Arbeiten über Blasorchester und deren Instrumentation sowie Autor von 159 Kompositionen. Am 11. Februar 2000 ist er im Alter von 90 Jahren im Pardubitzer Krankenhaus verstorben. Zum Bestandteil der Ausstellung gehört auch audiovisuelle Technik, wo man sich Kompositionen von Jindřich Praveček und Aufnahmen der heutigen Landskroner Chöre, Ensembles und Orchester anhören kann. Wir wünschen uns, dass die Gedenkhalle für Jindřich Praveček zu einem Ort der Begegnung für Musiker aller Generationen wird, welche sich an einen Menschen erinnern möchten, dessen ganzes Leben die Musik war und der sich weltweit für die tschechische Musik eingesetzt hat.